Mit Rad und Schiff unterwegs im niederländischen Friesland

Fahrrad vor einer Windmühle

Die Lena Marie  von Boat und Bike beginnt seine einwöchige Fahrt ab Enkhuizen. Der Starthafen liegt am Ijsselmeer in der niederländischen Provinz Nordholland in der Region Westfriesland. Drei Seiten umgeben die Stadt mit Wasser. Die historische Hafenstadt lädt zum Verweilen ein. Zahlreiche Bars und Cafés und ein großer Hafen mit Segelbooten können entdeckt werden.

Wer mit dem eigenen PKW anreist, hat die Möglichkeit entweder kostenfrei direkt an der Pier zu Parken oder am großzügigen Parkplatz am Bahnhof. Zugfahrer haben keinen weiten Weg zum Schiff. Gegen 15 h sollte auf dem Schiff eingecheckt sein und die Leihfahrräder entgegen genommen sein. Gerne können auch eigene Fahrräder mit auf die Urlaubsreise.

Vor dem ersten Abendessen, welches täglich um 18h serviert wird und mit der Schiffsglocke angekündigt wird, findet eine Informationsveranstaltung mit Begrüßungsgetränk statt.

Nach der leckeren und geschmackvollen Zucchinisuppe, den Nudeln sowie einem liebevoll dekorierten Eisdessert probieren wie die City E-Bikes mit einer großzügigen Tour durch Enkhuizen aus. Eigentlich legt das Schiff Nachmittags schon nach Stavoren ab, da aktuell dort aber eine Veranstaltung ist, bleiben wir noch über Nacht in Enkhuizen.

Tag 2: Volle Fahrt voraus aufs Ijsselmeer

Vor dem Frühstück schon legen wir nach Stavoren ab damit wir pünktlich von dort um 9h mit den Rädern starten können. Das Auslaufmanöver sollte man sich nicht entgehen lassen. Langsam gleitet die Lena Maria aus dem Hafen auf das Ijsselmeer. Das Wasser ist relativ ruhig und die Sonne erwärmt mit ihrer Kraft. Die eine oder andere Möwe kreischt.

Über die Lena Maria:

Das Schiff wurde 2006 in Betrieb genommen. Insgesamt zwölf geräumige Zweibettkabinen von je 10,5 qm mit zwei separaten Betten stehen zur Verfügung. Jede Kabine hat eine eigene Dusche sowie ein WC. Ventilatoren, eine Zentralheizung und ein Föhn sowie ein zu öffnendes Fenster im Schlafraum und im Bad gehören zur Ausstattung.

Speiseraum und ein gemütlicher Salon mit Holzfußboden sind auf dem Oberdeck. Am Bug befindet sich ein kleines Sonnendeck. Free Wifi steht den Gästen zur Verfügung.

Das Schiff Lena Maria ist 45 m lang, 6,6 m breit

Erkunden des Knotenpunktsystems

Da heute Sonntag ist, ist es in Stavoren um 9h ziemlich ruhig. Ein großer Fisch, welcher als Springbrunnen fungiert, ziert den Hafen. Wir fahren eine kleine Rundtour durch die kleine Stadt. Am Museum gibt es ein interessantes Windspiel aus Getränkedosen zu erwerben. Sie wehen faszinierend im Wind. Eine tolle Idee. Wir kaufen welche für den heimischen Garten.

In Holland gibt es ein Fahrradwegenetz mit Knotenpunkt. Dieses System findet in Deutschland in einigen Städten bereits in einigen Städten zu Spruch. Wir wollen die kleine Tour von 31 KM fahren. Ein Guide erklärt an Board die Strecken und das Knotenpunktsystem. Zudem bekommen die Gäste eine große übersichtliche Karte, eine regenfeste Tasche, eine Fahrradtrinkflasche als Geschenk und eine Leihseitentasche mit auf die Touren. Den Weg finden wir gut laut Karte. Die Wege sind meist abseits der Hauptstraße. Da es ziemlich gerade ist, benötige ich für die erste Hälfte des Weges Richtung Norden nicht einmal die Motorunterstützung des Rades. Aber auch für ungeübte Radfahrer, ist es mit Hilfe des E-Bikes sehr gut zu bewältigen.

Der erste sehr idyllische Ort ist Hindelopen (fries. Hylopen), die Kirche von 1658 ist schon von weitem zu sehen. Am Hafen gibt es sehr urige Möglichkeiten für eine Einkehr. Ich könnte mich gar nicht entscheiden in welches ich gehen würde. Die herrlichen kleinen Gassen und Brücken sind einmalige Fotomotive, zudem gibt es viele kleine Wasserwege. Tolles Friesland. 

Auch wenn wir nur die kleine Tour von 31 KM fahren und nicht die große mit 55 KM wollen wir erste eine Pause im nächsten großen Ort einlegen.

Idyllische Kanäle, Häuser und Brücken

Workum erreichen wir gegen viertel nach Elf. Kanäle führen direkt durch den Ort mit Wohnhäusern. Ein Biergarten direkt am Wasser und ein Brücke, die sehr regelmäßig für die vorbeifahrenden Segelboote geöffnet werden muss, laden einfach zum Verweilen. Die Sonne scheint, ein herrlicher Urlaubs- und vor allem Fahrradtag im August. 12 km bzw. 15 km Radweg abseits der Hauptstraße lassen sich bequem fahren. Mehrere Kilometer treffen wir auf keinen Menschen. Der Weg ist gut zu finden. Vor dem kleinen Örtchen Gaast schlängelt sich der Weg durch ein Schilffgebiet. Viele bunte Stockrosen und die typischen holländischen Häuer mit großen Dächern und den zwei Schwänen am First gibt es hier. 

Nach einer kleinen Pause mit einem Snack (Brötchentüten werden morgens auf dem Schiff verteilt und eine große Schale Obst steht auch für die Gäste bereit) geht es in die finalen Radkilometer Richtung Makkum. Direkt am Deich entlang mit vielen Schafen teilen sich nun wieder die Radfahrer mit den Autos eine Straße.

Makkum hat eine Drehbrücke bevor es ins Zentrum geht. Hier in Friesland muss Wartezeit für Brückenöffnungen in die Wegstrecke eingeplant werden. In Makkum erwartet uns die Lena Maria wieder. Wir bringen die Räder an Bord und fahren weiter zur Nordseeinsel Terschelling. Vorbei an einem Offshore Windpark und vielen Segelbooten. Nach ca. Drei Stunden und einer leicht welligen Überfahrt mit einem leckeren Essen bestehend aus einer Vorspeise mit Rote Beete und Seebarschfilet mit Karotten und Schoten und abschließendem Zwetschgenkuchen erreichen wir den Hafen von West Terschelling. Später gehen wir eine kleine Erkundungsrunde durch den Ort. Der große Leuchtturm steht mitten im Ort und im Hafengebiet konnten wir den Sonnenuntergang sehen. Der Abend ist kalt so das eine Jacke gut tut, bekanntlich ist es auf Inseln immer etwas kühler als auf dem Festland. 

Tag 3: Per Rad durch Dünenlandschaft

Der Morgen auf Terschelling beginnt mit dem Sonnenaufgang um kurz vor 6 Uhr in der Kabine. Es ist noch etwas bewölkt aber es soll ein sommerlicher Tag laut Wettervorhersage werden. Nachdem Frühstück bleibt noch etwas Zeit, um ein wenig durch den Ort zu gehen. Wir starten gegen halb Zehn, alle anderen Gäste sind schon mit den Rädern los. Auf Terschelling gibt es nicht das Knotenpunktsystem für Fahrradwege. Es ist alles auch so gut zu finden. 

Wir nutzen den Radweg an der Hauptstraße bis Midsland und schwenken dann westlich, um in das Strandgebiet zu gelangen. Ungefähr 2 Kilometer sind es bis zum Dünengebiet. Überall gibt es genügend Fahrradabstellmöglichkeiten. Die Wege zum Strand sind fußläufig erreichbar und gut ausgebaut. In Midsland gibt es ein Holzstelzenhaus als Restaurant. Der Strand ist sehr breit. 

Wir fahren weiter auf  dem tollen Dünenradweg. Ein gut befestigter Weg führt die Radfahrer durch die einmalige Dünenlandschaft. Hier heißt es einfach genießen, genießen, genießen.

Nach nur wenigen KM ist der nächste Halt am Strand von Formerum. Wir folgen der Empfehlung einer Einheimischen und legen einen Stopp für einen Imbiss an der Zanzeebar ein. Diese Bar liegt unweit des Dünenhotels. Es gibt einen Selfservicebereich mit minimal günstigeren Preisen und den typischen Strandklappstühlen aber auch einen Bereich mit Bedienung und etwas Schatten. Leckere Pommes und ein Kaltgetränk passen zum blauem Himmel und dem endlos scheinenden Strand- und Dünengebiet. Wir sind dankbar für diesen Tipp. Die meisten Leute, ob Touristen oder Einheimische grüßen hier sehr freundlich, gerne fragen wir auch nach Tipps. 

Kaap Hoorn vs. Heartbreak Hotel 

Kurz vor dem Abzweig zum Kaap Hoorn ist am Wegesrand das Handschuhmuseum nicht zu übersehen. Vorwiegend Strandgut ist hier ausgestellt angefangen hat wohl alles mit den typisch orangenen Fischerhandschuhen. Durch ein Waldgebiet sind es 1,7 KM bis zur nächsten Essensmöglichkeit Kaap Hoorn. Seefahrerisch eingerichtet kann hier gespeist vor oder nach dem Strandgang gespeist werden. Jetzt im Sommer sind die meisten Seen ausgetrocknet, die Wälder sind eine kühlende Abwechslung während der Fahrradtour.

Über Terschelling:

Ein 30 KM breiter und bis zu 1 KM breiter Sandstrand liegt ausgedehnt vor der Westküste der Insel. Eine hohe Dünenkette trennt den Strand von dem Poldergebiet (landwirtschaftlich genutzte Fläche), welches durch starke Seedeiche geschützt ist. Mit mehr als 600 Pflanzenarten und vielen verschiedenen Vogelarten gilt Terschelling als artenreiche Wattenmeerinsel.

Lila Heide und Aussicht über das Wattenmeer 

Von Hoorn sind es noch ungefähr 7 KM bis Oosterende. Am Wegesrand gibt es Stände mit Wattenmeerhonig und selbstgenähten Kuscheltieren. Die Holzstufen hinauf zum Vogelaussichtspunkt sind, für die lohnenswerte Aussicht über das Wattenmeergebiet und die Dünenwelt nicht beschwerlich zu erklimmen. 

Vor Oosterende steht ein Hinweisschild zum Strandrestaurant Heartbreak Hotel. Eine Strßseführt zum Rad- und Autoparkplatz durch eine sehr weitläufige Heidelandschaft. Jetzt im August steht die Heide in voller Blüte. Überall ist es lila und fliederfarben, eine Gruppe Reiter geht mit ihren Pferden  eine Tour.

Der schöne helle Sand am Strand beschert uns eine Pause. Schnell ist das Strandlaken aus der Radtasche gepackt und die Füße im Sand. Das Meer rauscht, Angler versuchen ihr Glück auf Scholle & Co.in der Brandung. Die Flut bringt Fisch und hohe Wellen mit sich.

Schnell noch ein Bad in der warm sommerlichen Nordsee bevor wir uns auf den Rückweg machen. Eine gute Stunde muss von Oosterende nach Terschelling per Rad eingeplant werden. Zunächst fahren wir den Radweg abseits der Hauptstraße, in Formerum wechseln wir zur Hauptstraße und entdecken Bistros und die Kaffeemole. Schade, es bleibt keine Zeit mehr für eine Einkehr und einen Cranberrydessert zu probieren. Beim nächsten Terschellingbesuch hoffentlich. Pünktlich zum leckeren Abendessen mit Tomatencremesuppe, Moussaka, gedünstetem Gemüse mit Zaziki und Schokoladenmousse  von Koch Lars sind wir an Bord. Das herausragende Essen sollte man sich nicht entgehen lassen. Es rundet den abenteuerlichen Radtag im Gaumen ab.

Sonnenuntergang bei Wattwurm & Co.

Abends bleibt noch genügend Zeit den Sonnenuntergang und die Mole bis zum rotweißen Seezeichen zu erleben. Kleine Angelboote versuchen ihr Glück vor dem Hafen und die fallen gelassenen Segelboote warten auf die Flut, um wieder in Fahrt zu kommen.

Die Nacht hält Einzug und der Leuchtturm, welcher in früheren Jahren als Kirche gedient hat, nimmt mit Einbruch der Dunkelheit seinen Dienst auf. Zeit, um auf das Schiff zu gehen, etwas mit den anderen Gästen ins Gespräch zu kommen und schließlich zu Bett zu gehen, um für den nächsten Tag fit zu sein.

Tag 4: Vom Wattenmeer auf den Kanal

Diesen Morgen strahlt die Sonne ihre ganze Kraft auf West Terschelling. Noch während des Frühstücks verlassen wir die Insel mit Kurs auf das Festland. In Harlingen wird das Schiff die Radfahrer von Bord lassen. Mittags gibt es ein drei Gänge Menü. Wir bleiben für diese Radstrecke an Bord und lassen die Fahrt durch den Kanal bis Leeuwarden auf uns wirken.

Industrie, Häuser mit tollen Gärten und privatem Bootsanleger, weite Wiesen mit Kühen und Schafen, Brücken bis wir die kleine Stadt Franeker erreichen. Die Brücke wird für uns geöffnet, Autos und Fahrräder müssen warten.

An Bord ist es ruhig und erholsam, Kaffee und Tee gibt es den ganzen Tag. Von Franeker bis Leeuwarden sind es ungefähr 1,5 Std. Fahrtzeit mit dem Schiff, eine ganze Weile führt der Radweg am Kanal entlang. Das Wetter ist mal wieder hochsommerlich. 

Um 16 h können wir in Leeuwarden von Bord gehen. Die Geschäfte und Restaurants sind unweit des Anlegers. In den zahlreichen Shops stöbern und auf den Restaurantbooten in der Stadt ein kaltes Getränk genießen ist eine Abwechslung.

Tag 5: Fryslan auf seine Weise

Die Radtour startet von Leeuwarden bis Grou, wo uns das Schiff wieder aufnimmt. Es ist schon toll, wenn das Zimmer quasi mit reist. Bevor wir uns auf die Tagesetappe von ca. 39 begeben, nehmen wir uns noch Zeit für die Stadt, in Nähe des Bahnhofes neben der üppig gewachsenen großen Platane stehen die zwei weißen sieben Meter hohen Kopfskulpturen vom Spanier Jaume Plensa, die in aufsteigendem Dampf auch morgens schon mystisch wirken können. Wir machen Stopp an der Festungsmauer (Leeuwarden ist eine niederländische Festungsstadt, das sie von Wasser umgeben ist) und noch schließlich am Rathaus der Stadt bevor wir auf Tour gehen.

Größtenteils auf schattigem Wege geht es durch kleine Ansiedlungen mit interessanten Häusern aus halb Ried und halb Ziegeldach. Keine Geschäfte, keine Industrie weit und breit in diesem Fleckchen Fryslan.

Die Radtour führt nun durch den Nationalpark de alde Feanen. Wir haben das Glück und sehen bei unserer Radwegstrecke entlang des Kanals die Lena Maria neben uns fahren. In Westerdijk besteht die Möglichkeit für Kibbeling, Appeltaart mit Schlagrom und Softeis zu verzehren. In der Touristinfo im Ort gibt es viel Informationsmaterial. Nachdem wir uns mit holländischen Leckereien gestärkt haben, nehmen wir die Fahrt auf den bepackten Zweirädern wieder auf. Mittlerweile hat die Sonne enorme Kraft und so sollte ein Nachschub an Sonnencreme dabei sein.

Abkühlung im Torfbadesee

Im Besucherzentrum des Nationalparks ist die Gewinnung von Seen durch Torfabbau erklärt. Filme und Ausstellungen zeigen den Werdegang. Die Niedermoorlandschaft ist 2000 Hektar groß und bietet einen Lebensraum für 450 Pflanzenarten und mehr als 100 Brutvogelarten darunter sind auch Seeadler.

Unweit der Ausstellung ist ein Freibad und auch ein gebührenfreier See. An diesem herrlichen Augusttag ist eine Abkühlung im See sehr willkommen. Die Liegewiese hat viele Bäume für angenehmen Schatten.

Das Knotenpunktsystem leitet uns weiter für 3,4 km zur Brücke in Richtung Grou. Von dort sind es immerhin noch knappe 14 KM inklusiv drei Fähren bis zum Schiff. Die Fähren sind eine kostengünstige und schnelle Variante auf den Radwegen. Mit nur einem 1 Euro ist Radfahrer plus Gefährt auf der anderen Seite des Ufers.

Eine endlos scheinende gerade Strecke entlang von Feldern wird mit der Motorunterstützung der Räder ganz gut gemeistert. Auch Zweiradneulingen kommen gut voran, Gegenwind macht das Fahren nicht einfacher.

Die dritte und letzte Fähre bringt uns fast bis zur Lena Maria. Knapp zum Abendessen sind wir an Bord. Der Schiffskoch Lars gibt sich jeden Tag Mühe mit abwechslungsreichem Essen. Heute bekommen wir aisatisches Essen auf unsere Teller. Auch morgens hält er für das Frühstück immer wieder das ein oder andere bereit, es ist immer anders.

Später gehen wir noch eine Runde durch den kleinen gemütlichen Ort mit seinen vielen Restaurants. Den Sonnenuntergang sehen wir uns vom Deck des Schiffes an.

Tag 6: Badespaß auf zwei Rädern

Vom Städtchen Grou geht es auf Fahrradtour mit der kürzeren Strecke. Jeden Tag ist mehr Hitze vorausgesagt und so ist es ganz angenehm, zwischendurch bei Gelegenheit einen Badestopp einzulegen. Gelegenheit gibt es in Frysland (Friesland) öfter. Zwei Packtaschen passen gut an ein Leihfahrrad, um alles mitzubekommen. 

Bevor wir jedoch nach Sneek fahren, schauen wir in das Örtchen Terherne, hier kommen besonders Kinder auf ihre Kosten. Die Stadt steht im Zeichen der berühmten Kindergeschichten Bücher “Kamelion”. Per Fähre geht es weiter im tollen Knotenradpunktsystem, selbst Radanfänger finden sich schnell und unkompliziert zurecht. Wenn Fragen auftauchen, werden sie schnell von dem Boat & Bike Ansprechpartner vor Ort beantwortet.

15 KM bis Sneek führen durch Häusersiedlungen, über Felder und an einem See (Wasserskisee) vorbei. Schnell entschließen wir uns für eine Badepause. Eintrittsfrei und nicht voll finden wir auch wieder ein schattiges Plätzchen, übrigens sind in Holland auch oftmals die dazugehörigen Parkplätze kostenfrei, dies nur nebenbei. Denn das tolle am Radfahren ist einfach, fast immer nah “parken” zu können.

Eigentlich wäre der Ort Sneek der heutige Zielort der kurzen und langen Radtour gewesen, doch da ein Fest in Sneek ist, macht die Lena Maria im 9 km entfernten Heeg fest. Die letzten Kilometer sind anstrengend, ab nachmittags wird es schon sehr warm. Besser wäre es vielleicht, doch früher am Schiff zurück zu sein. Doch wir finden unterwegs immer etwas zu tun. In Sneek war es ein kleiner Boutiquebummel und eine Getränkepause. Unterwegs eine idyllische Windmühhle. Da das Schiff über Nacht in Heeg liegt wäre eigentlich noch genug Zeit doch das leckere Abendessen wollen wir uns auch nicht entgehen lassen.

Der Ort Heeg ist wunderschön. Viele Gaststätten direkt an den Kanälen. Ein Badestrand am Campingplatz, ein Jachthafen und eine Eisdiele mit unwahrscheinlich viel Andrang. Abends drehen wir noch eine Runde mit dem Rad zum Baden und für einen kleinen Ortsbummel. Durch den tollen Liegeplatz der Lena Maria sind wir wieder nah dran am Sonnenuntergang. Es ist einfach exclusiv. Auf der gegenüberliegenden Seite schiebt sich der Mond in den Nachthimmel empor. 

Auf die Tische im Außenbereich werden LED Flackerkerzen gestellt und kleine Snacks. Was für ein Abend. Es geht kaum idyllischer.

Tag 7: Mit den Kühen per Du

Es wird immer wärmer über den Tag. Früh losfahren lohnt sich bei diesem Sommer. Heute fängt uns das Schiff schon eher ein, da wir noch von Stavoren nach Enkhuizen fahren. Das schöne Örtchen Heeg lassen wir nun hinter uns. Heeg ist bekannt für die Aalfischerei. Die kürzere Radtour laut Boat & Bike Vorschlag führt über kleine Orte und schließlich über eine Kuhweide. Unterwegs gibt es einen Verkaufstand mit Marmelade und sogar eine Bank mit Kaffee und Kaltgetränken gegen eine Spende für ein afrikanisches Dorf.

Kaum ein Auto und ein Radfahrer ist untewegs, die Sonnenblumen lachen uns an. Eine Entenmutter ruht sich mit ihren halbstarken Küken auf der Wiese aus und bringt ihre Brut aufs Wasser. Was für eine Ruhe und Idylle, das tut einfach gut.

Im nächsten Ort begegnen wir einem so kleinen fünf Wochen alten Pony, das einfach so niedlich. Es steht im Vorgarten mit seiner Mutter. Es sind noch knappe 9 KM von Koudum nach Stavoren. Wir wollen zeitig dort ankommen und nach einer Bademöglichkeit Ausschau halten.

Selbst den Schafen auf dem Deich ist es schon zu warm.

In Stavoren gibt es einen großen Supermarkt, leider wenig Bänke im Schatten. Eine Bademöglichkeit finden wir mit tollem feinsandigem Strand. Das Ijsslemeer ist hier einfach genial. Leicht wellig und nicht so flach. Lange können wir uns nicht aufhalten, da das Schiff nachmittags für die Überquerung nach Enkhuizen ablegt.

Wir genießen den Nachmittag an Bord. Es gibt zwei Sorten Kuchen und Kaffee und Tee sowieso. Wasser steht auch bereit.

Abends kommt die Crew im Speisesaal zusammen und verabschiedet sich von den Gästen. Serviert wird ein Ribeyesteak mit leckerer Soße.

Spätnachmittags sind legen wir in Enkhuizen an. Es ist noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel.

Tag 8: Verabschiedung von Crew, Schiff und Gästen

Nach einem reichhaltigen Frühstück verabschieden sich die Gäste. Der ein oder andere fährt mit dem Zug nach Hause, mit dem Fahrrad oder dem Auto. Eine sehr erlebnisreiche und abenteuerliche Woche liegt hinter uns. Auch für Neueinsteiger beim Radfahren war es kein Problem mit den EBikes die kleinen Touren zu bewältigen. Crew, Verpflegung und Schiff waren super.

Text, Fotos, Video: by IDa