Kaleidoskop-Kreuzfahrt mit Phoenix Reisen

Kreuzfahrt

Niederlande, Belgien: Städtehopping auf dem Rhein, der Schelde und der Waal. Sieben Tage, zwölf Städte. Städtepower und Flussabenteuer im Halbtagestakt.

Die Reise begann in der Rheinmetropole Köln. Zwar hatte sich kurzfristig die Anlegestelle geändert, dennoch war der Dom beim Einchecken auf der M/S Asara zu sehen. Die Sonne schien kräftig, und es war sehr warm für Mitte September. Bevor offiziell eingecheckt wurde, konnten die Gäste, die früher angekommen waren, auf dem Sonnendeck unter den Markisen warten und sich mit gekühltem Wasser erfrischen.

Über M/S Asara: Das Flusskreuzfahrtschiff misst 135 m bei einer Breite von 11,40 m. Die maximale Passagierzahl beträgt 190, Kabinengröße von 12 qm – 17 qm.

Wohlfühlort Kabine

Ziemlich früh am Nachmittag legten wir rheinabwärts ab, nachdem zuvor natürlich die Sicherheitsübung stattgefunden hatte. Als wir zum ersten Mal unsere Kabine betraten, erfüllte uns sofort das “Willkommen zu Hause”-Gefühl – ein Motto des Reiseveranstalters Phoenix Reisen. Sekt, Pralinen und ein Rucksack als Willkommensgeschenk erfreuten uns, und die moderne, farbenfrohe Kabineneinrichtung begeisterte uns. Das Badezimmer überraschte uns besonders: Es war modern, geräumig und komfortabel.

Zuerst beobachteten wir die weitere Fahrt vom Sonnendeck aus und verabschiedeten Köln aus unserer Sicht. Später genossen wir Kaffee und die reichhaltige Auswahl an Kuchen in der Lounge. Anschließend blieb noch etwas Zeit zum Ausruhen, bevor wir an einem Empfang mit dem Kapitän teilnahmen. Für das Abendessen wurden die Tische zugeteilt, jedoch konnten wir uns beim Frühstück und Mittagessen frei einen Platz aussuchen. Mit angenehmen Gesprächen und kulinarischem Hochgenuss beendeten wir unseren ersten Abend an Bord der M/S Asara und fielen müde in unsere Betten. Wir waren gespannt, was uns in den kommenden Tagen an Bord erwarten und freuten uns auf das Städtehopping in den Niederlanden und Belgien.

Wetterleuchten ließ uns frühmorgens erwachen. Wir befanden uns gerade auf dem 72 km langen Rhein-Amsterdam-Kanal. Beim Frühaufsteher-Frühstück schmeckte die Tasse Kaffee gut (ansonsten befindet sich in jeder Kabine eine Nespresso-Maschine). Das Frühstück begann um 7:30 Uhr. Wir waren von der großen Auswahl begeistert. Zudem konnte von der Speisekarte noch einiges wie Omelette, Smoothies und Räucherfisch bestellt werden. Kaffeespezialitäten wurden jedoch gesondert abgerechnet.

Amsterdam

Fahrräder haben Vorfahrt

Der erste Anlegehafen war Amsterdam. Wir legten nahe des Bahnhofs und der Innenstadt an. Die Innenstadt ist bequem zu Fuß zu erreichen, ebenso wie die Anlegestellen für Grachtenrundfahrten.

Nach einem leckeren Frühstück begab ich mich zu Fuß auf Erkundungstour in dieser Fahrradstadt. Man muss wirklich auf die zahlreichen Fahrräder achten, die mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind.

Mein Plan war, die Stadt bis zum Rijksmuseum zu erkunden, einfach für mich selbst. Ich konnte anhalten, wo immer ich wollte, Eindrücke sammeln und auf mich wirken lassen. Obwohl ich mich ein- oder zweimal verlief, half mir mein Handy, wieder auf den richtigen Weg zu finden. Auf meinem Weg kam ich am Blumenmarkt, am van-Gogh-Museum, am National Monument und am Madame Tussauds Museum vorbei. Der Blumenmarkt und einige Souvenirläden luden zum Stöbern ein. Bis zum Mittagessen war ich wieder an Bord und hatte sicherlich fünf Kilometer zurückgelegt.

Am Nachmittag machten wir eine einstündige Grachtenfahrt auf eigene Faust. Bevor ein starker Regen einsetzte, waren wir zurück an Bord und genossen Kaffee und Kuchen.

Für Nachtschwärmer bot sich die Gelegenheit, Amsterdam weiter zu erkunden, da unser Schiff erst um Mitternacht ablegte.

Das Wetter bestimmt den Kurs

Es gab eine Änderung der geplanten Fahrtroute, da bei Windstärke 8 das Ijsslemeer nicht unbedingt die beste Wahl für ein Flusskreuzfahrtschiff ist. Daher legten wir nicht wie ursprünglich geplant in Enkhuizen und Medemblik an. Der Kapitän entschied sich stattdessen für Zaandam, und es gab kostenlose Transferbusse zu den ursprünglich geplanten Zielen. Da ich Zaandam nicht kannte, beschlossen wir, am Morgen Medemblik zu erkunden und am Nachmittag nach Zaandam zu fahren.

Medemblik

Medemblik ist eine typische kleine Stadt mit einem malerischen kleinen Hafen. Die Fußgängerzone bietet eine vielfältige Auswahl an Geschäften und ein kürzlich renoviertes Viertel mit interessanter Architektur.

Zaandam

Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen in der Lounge an Bord der MS Asara schlenderten wir durch Zaandam. Es ist sehr zu empfehlen, bis zum Ende der Fußgängerzone zu gehen. Dort findet man das bekannte Postkartenmotiv mit dem modernen Hotel – eine beeindruckende Sehenswürdigkeit. Auch in Zaandam gibt es einen Kanal, auf dem jedoch keine Boote fahren. Stattdessen kommen Shoppingbegeisterte hier voll auf ihre Kosten.

Die moderne Stadt – Rotterdam

Ein Blick vom französischen Balkon in den frühen Morgenstunden lohnt sich bei der Einfahrt nach Rotterdam. In der Regel kamen wir früher in den Häfen an, als es im geplanten Tagesprogramm angekündigt war. Es war großartig und mal etwas ganz Anderes, moderne Architektur zu sehen, schöne beleuchtete Brücken in der Dämmerung. Während des Wendemanövers stand ich auf dem Sonnendeck. Nach und nach gesellten sich zwei weitere Phoenix-Flusskreuzfahrtschiffe zu uns, und wir hatten ein kleines Flottentreffen in Rotterdam.

Rotterdam

Es sind nur wenige Meter bis zur beliebten Markthalle, und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die kulinarischen Stände und die beeindruckende Deckenbemalung sind sehenswert. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch die Kubuswoningen (Würfelhäuser), entworfen vom Architekten Piet Blom. Hier erstreckt sich ein ganzes Archipel, durch das man schlendern kann, teilweise mit Blick auf den alten Hafen von Rotterdam.

Rotterdam
Architektur in Rotterdam – der „Bleistift“ und die „Würfelhäuser“.

Nachmittags starteten wir zu einem Ausflug von Phoenix Reisen nach Delft. Delft ist bekannt für handbemalte, blau-weiße Keramik und gehört zu den ältesten niederländischen Städten. Wir erhielten eine Führung durch die Keramikproduktion und schlenderten dann über den beeindruckenden Marktplatz, was angesichts der Stadtgröße wirklich beeindruckend war. Das Stadthuis und die Nieuwe Kerk prägen das Stadtbild. Entlang der Kanäle ging es weiter zur Oude Kerk aus dem 13. Jahrhundert, die für ihren hohen und leicht schiefen Turm berühmt ist. Auf dem Rückweg durch den Prinsenhof erreichten wir den Ausflugsbus.

Delft

Den Haag

Politik und Strand liegen nicht weit voneinander entfernt. In Den Haag unternahmen wir einen kleinen Spaziergang durch das Regierungsviertel. Obwohl es nur ein kurzer Einblick war, war es dennoch interessant.

Den Haag
Der Binnenhof aus dem 13. Jahrhundert im Herzen der Stadt.

Ein Höhepunkt war der Ausflug zur Nordsee nach Scheveningen. Hier konnten wir kurz die Seeluft schnuppern und am Strand entlangspazieren.

Scheveningen

Am nächsten Tag standen sofort zwei Städte auf dem Programm. Leider regnete es sehr stark, was unsere Zeit zu Fuß in Gent ein wenig beeinträchtigte. Es wurde ein Transfer vom Schiff für 10 Euro angeboten, oder alternativ eine geführte Stadtrundfahrt inklusive Busfahrt für 49 Euro. Bei Gelegenheit würde ich mir auf jeden Fall gerne die Stadt noch einmal genauer ansehen.

Gent

Kurzer Stopp auf dem Schiff

Für mich war es nur ein kurzer Stopp auf dem Schiff. Wir hatten Lunchpakete für die Ausflügler erhalten. Dennoch musste ich meine nassen Sachen wechseln, und dann ging es auch schon los nach Brügge. Die Anfahrtszeit war recht lang. Ich nahm an einem geführten Stadtrundgang teil. Die Audiogeräte sind sehr praktisch. Damit ist man unabhängig und kann sich ein wenig von der Gruppe entfernen, um Fotos zu machen, während man trotzdem den Reiseleiter hören kann.

Brügge ist wie eine Zeitreise. Gestern bewunderten wir noch die moderne Architektur in Rotterdam, und nun fühlte ich mich in die Vergangenheit versetzt. Brügge hat viele Kopfsteinpflasterstraßen und mittelalterliche Gebäude. In vielen kleinen Gassen gibt es Schokoladengeschäfte, Souvenirläden und Spezialitätenbäckereien. Fast an jeder Ecke findet man die bekannten und leckeren Pommes und Waffeln. Man könnte hier leicht länger verweilen.

Provincial Hof Brügge
Provincial Hof Brügge

Auf dem großen Platz ragt der 83 Meter hohe Turm des im 13. Jahrhundert erbauten Belfrieds in den Himmel. Er wird auch Glockenturm genannt, da sich im Turm 47 Glocken befinden. Dieser imposante Turm ist ein Wahrzeichen der Stadt und steht gegenüber den bunten Giebelhäusern. Pferdekutschen bieten Sightseeing-Touren an.

Der zweite Tag mit dem Liegeplatz in Antwerpen

Am Vormittag hatte ich mich für den Ausflug nach Brüssel entschieden. Die Busfahrt dauerte nicht lange, bis wir zum ersten Stopp kamen. Das Atomium liegt außerhalb der Stadt. Ich war sehr beeindruckt und hätte gerne mehr Zeit gehabt, um mich genauer umzusehen. Wer zusätzliche Zeit hat, könnte auch Mini-Europa besichtigen, das in der Nähe liegt.

Brüssel

Über das Atomium: Errichtet wurde das Atomum für die Expo 58. Es ist 102 m hoch und die Kugeln haben einen Durchmesser von 18 m. Ein Fahrstuhl befördert die Gäste in 23 Sekunden in das Restaurant, welches sich in der obersten Kugel befindet. Die neun Kugeln stehen für die Provinzen Belgiens, wobei dies nicht mehr up-to-date ist, denn Belgine hat aktuell zehn Provinzen.

Anschließend fuhren wir in die Stadt, um mit dem Reiseführer durch die Straßen zu schlendern. Durch eine königliche Einkaufspassage gelangten wir zum beeindruckenden Grand Place von Brüssel. Die vielfältige Architektur und das geschäftige Treiben machten den Platz besonders. Ein paar Straßen weiter standen wir dann vor einem der bekanntesten Wahrzeichen Belgiens, dem Manneken Pis, auch bekannt als Petit Julien. Ich hatte ihn mir ehrlich gesagt größer vorgestellt. Dennoch war die Faszination der Besucher groß, und die Kameras klickten unentwegt. Oft trägt der Manneken Pis verschiedene Kostüme, und auch diesmal war er verkleidet.

In einer dreiviertel Stunde Freizeit konnte ich eine Waffel essen und einige Souvenirs betrachten. Schließlich fuhren wir mit dem Bus zu weiteren wichtigen Sehenswürdigkeiten wie dem Triumphbogen, einem Steinbogen aus belgischem Granit, dem Königlichen Schloss und schließlich durch das Europaviertel.

MS Asara

Ein Bahnhof als Sehenswürdigkeit

Nachdem wir uns beim Mittagessen im Vier-Jahres-Zeiten-Restaurant auf der M/S Asara gestärkt hatten, wollten wir endlich ins Stadtzentrum von Antwerpen. Keine 10 Minuten zu Fuß vom Schiff entfernt befanden wir uns bereits auf dem großen Marktplatz vor dem Rathaus. Dort sahen wir die vielen bunten Länderflaggen, den Brabo-Brunnen und die Reihe von Gildehäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Der 123 Meter hohe Turm der Liebfrauenkirche stach heraus und lud uns ein, unter anderem die drei Rubensgemälde zu besichtigen (Eintrittsgebühr fällt an).

Wenn von Antwerpen gesprochen wird, wird immer wieder der Bahnhof erwähnt. Diesen wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen, also suchte ich den Weg auf meinem Handy. Nach etwa 1,5 Kilometern erreichte ich den Hauptbahnhof, indem ich die Shoppingmeile Meir entlangging. Der Bahnhof wurde 1905 eröffnet und besteht aus einem Viadukt, einer 185 Meter langen Halle aus Glas und Stahl sowie einem Bahnhofsgebäude aus Stein mit Türmen und einer imposanten Kuppel. Gleich daneben befinden sich der Zoo von Antwerpen und ein Riesenrad.

Gildehäuser
Gildehäuser aus dem 16. Und 17. Jahrhundert.

Die Einkaufsstraße ist ebenfalls interessant, aber die Zeit war knapp, da wir bereits um 17 Uhr wieder abfuhren. Ein Geschäft fiel mir besonders auf: ein ganzjähriger Weihnachtsladen. Ich hatte noch genug Zeit für einen kurzen Besuch. So viele verschiedene Arten von Weihnachtskugeln, es ist beeindruckend. Sie waren thematisch sortiert, und die Auswahl war riesig – die Entscheidung fiel schwer. , Wahnsinn, nach Themen sortiert, was für eine Auswahl.

National Fietsmuseum Velorama

Nach einer kurzen Fahrt passierten wir die Berendrechtschleuse. Der Kapitän musste das Schiff ziemlich präzise manövrieren, da bereits einige andere Schiffe eingeschleust waren. Somit verließen wir die Schelde, einen Gezeitenfluss mit etwa 6 Metern Tidenhub.

Am nächsten Morgen wachen wir auf der Waal auf und liegen schon vor der ältesten niederländischen Stadt. Nijmegen liegt in Gelderland und nahe der deutschen Grenze. Der Aufenthalt kann mit einem Stadtrundgang oder ein Stadtrundfahrt in einer Elektrobahn gestaltet werden. Wer sich für Zweiräder interessiert ist hier genau richtig. In Nijmegen gibt es das einzige Fahrradmuseum der Niederlande, das National Fietsmuseum Velorama. 1981 aus einer Privatsammlung gegründet sind jetzt ungefähr 250 Exponate aus fast zwei Jahrhunderten Fahrradgeschichte ausgestellt.

Im Ort selbst gibt es einige Einkaufsmöglichkeiten. Da wir samstags dort anhielten, gab es einen großen Markt, der sich quer durch die Stadt erstreckte. Ein Blick in den Vorhof der Stevenskerk sollte auch nicht fehlen, dort sind 12 Apostel in die Mauer integriert.

Die zwölf Apostel
Die zwölf Apostel bei im Innenhof der Stevens Kerk.

Das Ablegen habe ich mir auf dem Sonnendeck aufgrund des starken Regens doch nicht angesehen. Später gab es eine Waffelparty anstelle des Kuchens in der Lounge. Während der Flussfahrt schauten wir noch im Kapitänshäuschen vorbei. Jeder Gast konnte der Einladung folgen und sich bei Gelegenheit das Steuerhaus aus nächster Nähe anschauen.

Asara in Köln
Asara in Köln

Abends wurde es festlich mit dem Kapitänsempfang und dem anschließenden Gala-Dinner. Am nächsten Morgen kamen wir wieder pünktlich in Köln an. Wir lagen an einer anderen Anlegestelle. Die Crew brachte die Koffer an Land, und die Gäste wurden persönlich vom Hotelmanager und der Reiseleitung verabschiedet.

Hier geht´s zum Video der Reise, viel Spass beim Ansehen!

Fotos: by Ida