Freistaat beauftragt Bahn mit Planung für SPNV-Ausbau der Bahnstrecke Landshut – Plattling

Zwei Männer halten Verträge
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern mit den unterzeichneten Verträgen.

Bahn frei für einen umfangreicheren Ausbau der Bahnstrecke Landshut – Plattling: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel haben heute den Planungsvertrag für die Ausbaumaßnahmen zur Verbesserung des Regionalverkehrs auf der Strecke Landshut – Plattling unterzeichnet.

Der Freistaat investiert hierfür freiwillig 1,5 Millionen Euro. Das Ausbaupaket ergänzt die bereits laufenden Ausbauplanungen für einen leistungsfähigeren Güterverkehr, die der Bund im Rahmen des Bundesverkehrswegeplanprojekts beauftragt hat. Für Minister Bernreiter sind die zusätzlichen Ausbaumaßnahmen der Schlüssel für ein besseres Zugangebot zwischen München und Niederbayern: „Mit den Ausbaumaßnahmen wird der Zugverkehr auf der Achse von München über Landshut und Plattling nach Passau schneller und leistungsfähiger. Und wir machen die Strecke fit für den Deutschlandtakt, der ein halbstündliches Angebot auf dieser Linie vorsieht.“

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern hierzu: „Das ist unser Ziel: Eine starke Schiene in Bayern mit guten und zuverlässigen Verbindungen. Allein in diesem Jahr sind 2,35 Milliarden Euro in die Bahninfrastruktur im Freistaat investiert worden. Wir sind dankbar für den Rückenwind von Bund und Freistaat, der auch in diesen Zeiten Investitionen ermöglicht. Ausbauprojekte wie auf der Bahnstrecke zwischen Landshut und Plattling sind dabei von zentraler Bedeutung. Wir bauen aus, damit mehr Menschen und Güter umweltfreundlich auf der Schiene unterwegs sein können.“

Die Vorplanungen sollen voraussichtlich bis Sommer 2024 von der DB Netz AG umgesetzt werden. Das Ausbaupaket, bei dem von geschätzten Realisierungskosten von mindestens 68 Millionen Euro ausgegangen wird, hat folgenden Umfang:

zweigleisiger Ausbau des rund 7 km langen Streckenabschnitts zwischen Wörth und Loiching, damit sich die Züge während der Fahrt begegnen können und nicht mehr in Wörth oder Loiching auf verspätete Gegenzüge warten müssen, Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf bis zu 160 km/h, um in Landshut und Plattling die im Deutschlandtakt vorgesehenen Zeit-slots und Anschlusszüge zu erreichen, Anpassung der Signale und Bau eines höhenfreien Bahnsteigzugangs am Bahnhof Wallersdorf, damit Zugbegegnungen dort schneller erfolgen können sowie
Bau zusätzlicher Signale zwischen Dingolfing und Schwaigen, damit die Züge dort in kürzerem Abstand fahren können.

Bereits gestartet sind auf dieser Bahnstrecke Ausbauplanungen des 2018 in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommenen Projekts. Dieses enthält allerdings nur Maßnahmen für den Schienengüterverkehr wie beispielsweise eine Umfahrungskurve für den Bahnhof Plattling oder den Bau von Gleisen für lange Güterzüge. „Wir wollen, dass auch die Pendlerinnen und Pendler entlang der Strecke etwas vom Ausbau haben. Deshalb haben wir die Planungen jetzt erweitert“, so der Minister.

Der Bahnausbau zwischen Landshut und Plattling ist Teil des Programms MACH2 für mehr Zweigleisigkeiten und Begegnungsbahnhöfe im bayerischen Schienennetz, das der Freistaat im Sommer dieses Jahres aufgelegt hatte. Als erste MACH2-Maßnahme geht zum morgigen Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 der neue barrierefreie Begegnungsbahnhof in Spiegelau in Betrieb und ermöglicht zwischen Zwiesel und Grafenau nun eine Bedienung im Stundentakt. Die Baumaßnahmen dafür erfolgten im Herbst 2022.

Foto: StMB