Wie herrlich doch „Flusstage“ sein können

Nicko Flußreisen

Der Morgen ist ein “Flusstag” – gemütlich im Bett Verweilen während die Landschaft mit Kirchen, Ortschaften und Campingplätzen vorüberzieht. Bei einer Flussfahrt ist immer etwas zu sehen. Flusstage sind landschaftlich abwechslungsreicher als Seetage. Die Kabine der Nicko Spirit hat eine kabinenbreite Panoramafront. Es ist einfach herrlich.

Auf dem Sonnendeck ist es heute nicht ganz so sonnig, doch tut die frische Luft gut. Cochem zieht vorüber, hoch oben auf dem Berg trohnt die Reichsburg von Cochem. Bevor wir Koblenz erreichen gibt es noch eine Schleuse die langsam durchfahren wird. Sie verläuft sogar in Doppelspuren. Schließlich kommt noch die Durchfahrt der engen und niedrigen Brücke, hierzu wird das Sonnendeck geschlossen.

Nachmittags steht ein Ausflug in Koblenz auf dem Programm, wir haben bereits mittags angelegt. Mit dem Reiseguide gehen wir zur Seilbahn am Konrad-Adenauer-Ufer. Das im Ausflug beinhaltete Kombiticket ist für die Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn gültig sowie für die Besichtigung der Festung Ehrenbreitstein. Die Panoramakabinen der Seilbahn bieten einen atemberaubenden Blick auf das Deutsche Eck mit dem Kaiser Wilhelm I Denkmal, Mosel, Rhein und Koblenz. Ursprünglich für die Bundesgartenschau 2011 gebaut, ist es eine schöne Alternative schwebend an die andere Uferseite zu gelangen.

Die Führung durch die Festung Ehrenbreitstein ist interessant und hoch oben auf dem Felssporn bekommt man noch einen Panoramablick gratis -118 m über dem Rhein. Nach der Festung und viel Kultur und Geschichte spazieren wir zu den bekanntesten fußläufig erreichbaren Sehenswürdigkeiten der Stadt Koblenz wie die Basilika St. Castor, der Brunnen mit Historiensäule am Görresplatz sowie zum Wahrzeichen der Stadt dem Schängelbrunnen, welcher die rheinische Lebensart symbolisiert.

Koblenz Kirchen

Das Schiff liegt in Koblenz zentrumsnah über Nacht. Wer möchte kann noch einen Wein in der vielseitigen Außengastronomie genießen.

Shopping oder bunte Falter

Der Morgen ist sonnig, es ist zu Fuß nicht weit bis zum Kaiser-Wilhelm I Denkmal am deutschen Eck. Frühmorgens ist noch nicht so viel vom Tourismus zu merken, es lohnt sich. Die künstlich aufgeschüttete Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein hat der Architekt Bruno Schmitz entworfen.

Ein Aufenthalt in der Stadt ist noch für ein paar Stunden möglich oder es kann der Landausflug zum Schloss Sayn inklusive Schmetterlingspark gebucht werden. Zum Schloss welches seinen Ursprung aus dem 14. Jahrhundert ist, gehört ein 7 ha großer Park, viele seltene Bäume und visuelle Akzente sind hier zu bewundern. Wunderbar sind auch die vielen bunten Falter im Schmetterlingspark neben an.

Nachmittags erreichen wir eine der ältesten Städte Deutschlands. Andernach hat den berühmten Kaltwassergeysir zur Besichtigung zu bieten. Leider klappt es nicht mit einem Ausflug dorthin. Alternativ nehmen wir am Ausflug zum Kloster Maria Laach teil.

Prachtvolle sechstürme Klosterkirche

Die hochmittelalterliche Klosteranlage liegt unweit von Andernach. Die Busfahrt ist kurz, leider regnet es in Strömen, der Sommer dieses Jahr ist sehr durchwachsen. Kurze Zeit später hört es auf und wir machen uns auf den Weg zur Benediktiner Abtei. Sie liegt abseits der Städte mitten in der Eifel. Die Abteikirche gehört zu den berühmtesten Bauwerken in der Vulkaneifel. Magisch ist die Ausstrahlung und der Weg in die Kirche. Sehr dunkel und mystisch. Über das Jahr finden über eine Million Besucher den Weg hier her.

Kloster Maria Laach
Kloster Maria Laach

Der Abend wird nochmal spannend. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit gibt es die Möglichkeit an einer Fackelwanderung mit örtlichem Reiseleiter teilzunehmen. Wiedererwarten ist Andernach interessanter als wir dachten. Die Burganlage, die Gärten und die ruhige Innenstadt strahlt eine wunderbare Atmosphäre im Schein der Fackeln aus.

Der Abend kann noch in der Bar einen amüsanten Ausklang finden. Bis um Mitternacht spielt hier der Bordmusiker und die Bar ist ebenfalls so lange geöffnet. Einen kleinen Snack hält die Bar jeden Abend gegen 22 Uhr bereit.

Zeitversetzt in die Arbeitswelt der Römer

Über Nacht lagen wir vor Andernach, der Vormittag bleibt hier noch zur Verfügung. Entweder zur freien Gestaltung oder zur Teilnahme am zu buchbaren Ausflug zum Römerbergwerk in Meurin. Teils unterirdisch wird die Arbeitswelt der römischen Bergmänner und Soldaten dargestellt aber auch aus der Vogelperspektive kann es betrachtet werden. Damals von einer meterdicken Bimsschicht bedeckt, sind heute die alten ca. 1700 Jahre alten Tuffschächte und -stollen geschützt in einer Halle untergebracht. Die teilnehmenden Gäste waren sehr begeistert. Die Innenstadt ist auch zu empfehlen. Viele kleine Boutiquen mit Style laden zum Bummeln ein. Ein wenig Zeit bleibt noch, um auf einer der vielen Bänke mit Grünfläche am Rhein zu verbringen bevor die Weiterfahrt Rheinaufwärts gegen Mittag startet.

Der Schieferfelsen der Loreley Passage ist wohl eines der meist fotografierten Felsen entlang des Rheins. Und auch auf unserer Fahrt sind wie niemals zuvor die Fotoapparate an Bord zu sehen. Als besonderes Highlight gibt es einen Loreley Cocktail zu kaufen. Die Kellner kommen direkt auf das Sonnendeck.

Highlife in Rüdesheim?

Gegen Abend erreichen wir unsere nächste Station entlang des Rheins. Der Rhein erstreckt sich auf 1.232,7 KM, die Quelle hat ihren Ursprung im Schweizer Kanton Graubünden. In Rüdesheim liegen bereits weitere Flusskreuzfahrtschiffe. Hier sehen wir auch die Nicko Vision, ein noch ebenso neues Schiff der Nicko Cruises Flotte.

Nicko Vision und Nicko Spirit.
Nicko Vision und Nicko Spirit

Rüdesheim ist wohl der bekannteste Ort Hessens am Rhein. Die Drosselgasse trägt wohl ihren Beitrag dazu. Dieses Jahr sind nicht viele ausländische Touristen unterwegs und deshalb ist es hier ruhiger als sonst.

In Rüdesheim gibt es die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Weinprobe vom Winzer Georg Breuer. Ein uriger Keller mit Käseplatte und Kerzenschein kommt gut bei den Gästen an. Die Infos über den Weinanbau sind lohnenswert während des Vortrags werden die Weinproben ausgeschenkt. Anschließend öffnet der Shop und es steht noch ein Bummel durch die Altstadt von Rüdesheim auf unserem Plan.

Alstadt von Rüdesheim
Alstadt von Rüdesheim

Das größte Weingut Deutschlands

Früh morgens erreichen wir die Rosenstadt Eltville auf dem Weg zurück zu unserem Starthafen in Frankfurt. Wer zeitig frühstückt, hat noch ein wenig Zeit vor dem Ausflug zum Klostereberbach durch das noch leere Städtchen zu tingeln.

Eltville Fachwerkhäuser
Eltville Fachwerkhäuser

Der Ausflug startet um 9:15 Uhr mit einem kleinen Fußmarsch zum Bus. Eine etwas 15-minütige Fahrt bis zum Kloster Eberbach steht bevor. Die Zisterzienserabtei liegt romantisch im Naturpark Rhein-Taunus. Die frühgotischen Bauten zählen zu den bedeutendsten Europas.

Kloster Eberbach
Kloster Eberbach

Im Kloster wurden die Innenaufnahmen für den Film „Der Name der Rose“ seinerzeit gedreht. Interessant ist, dass noch einige Filmkulissen vorhanden sind. Mit Sean Connery in der Hauptrolle und Bernd Eichinger als Produzent erlangte das Kloster auf den Schlag eine ungewohnte Berühmtheit.

Innenhof Kloster Eberbach
Innenhof Kloster Eberbach

Mit 238 Hektar Anbaufläche ist Kloster Eberbach das größte Weingut Deutschlands. Und was wäre ein Ausflug zu diesem ohne Weinprobe? In den mystischen Gewölben werden drei spezielle Weine des berühmten hessischen Staatsweinguts zur Verkostung bei Kerzenschein ausgeschenkt. Es ist zwar noch Morgen, doch keiner schaut auf die Uhr. Das Genießen und Erleben hat Vorrang.

Gegen Mittag ist wieder Landgangsende und auch pünktlich endet der Ausflug. Zeit für Entspannung auf der Kabine oder im Restaurant bei einem leckeren Essen.

Eine Stadt als Filmpalast

Nachmittags steht der letzte Stopp der 11-tätigen Flusskreuzfahrt auf unserem Programm. Wiesbaden ist die Hauptstadt des Bundeslandes Hessen. Wiesbaden ist bekannt aus einigen TV-Produktionen und daher wird auch gerne der Begrifft „Filmstadt“ verwendet. Namentlich gleicht nennt sich auch der hier angebotene Ausflug, u.a. wurden hier Folgen des ARD-Tatorts, „Der Staatsanwalt“ und „Die Buddenbrocks“ verfilmt. Aber auch schon in früheren Zeiten wurde Wiesbaden gerne für Dreharbeiten aufgesucht. „Wenn der weiße Flieder blüht“, „Ball der Nationen“ und „Café Europa“ mit Elvis Presley in der Hauptrolle fanden in der hessischen Hauptstadt geeignete Kulissen.

Marktkirche Wiesbaden
Marktkirche Wiesbaden

Neben den filmischen Informationen und Drehplätzen zeigt uns die Reiseleiterin einige Sehenswürdigkeiten der Stadt wie u.a. die Marktkirche, die größte Kuckucksuhr der Welt, welche 1946 vom Souvenirverkäufer Emil Kronberger aufgestellt wurde (der Kuckuck zeigt sich den Besuchern alle halbe Stunde zwischen 8 und 20 Uhr), und das Kurhaus im neoklassiszistischen Stil.

Kurhaus Wiesbaden
Kurhaus Wiesbaden

Sehenswert ist auch der Hauptbahnhof mit Uhrturm bevor es zum Schiff zurückgeht. Heute gibt es das dritte Gala-Abendessen zum Abschluss einer sehr sehr schönen Reise. Zuvor bittet der Kapitän Teunis von Dijk der Nicko Spirit im Salon zum Glas Sekt.

Der Abend wird im Salon nach dem gelungenen Essen und funkelnden Eistorten fortgesetzt. Eine Weinjournalistin stellt einen Weisswein, einen Rosé sowie einen Rotwein vor. Einen besseren Abschluss hätte es nicht geben können.

Am nächsten Morgen ist Abschiedszeit. Die Informationen sind über den Ablauf sind längst per Kabinenblatt und Informationsveranstaltung längst weitergegeben und so klappt alles reibungslos. Als Erinnerung kann sich jeder Reisegast einen Falstaff Weinguide 2021 mit nach Hause nehmen. Auf Wiedersehen!

Text: IDa / RLi , Fotos: by Ida